Willkommen auf der Webseite von Maria 2.0 – Münster, Heilig-Kreuz

Dies ist die Internetpräsenz von Maria 2.0 in Heilig Kreuz, Münster. Hier fing Anfang 2019 an, was heute eine deutschlandweite Graswurzelbewegung mit vielen großen und kleinen lokalen Aktionsgruppen, die vor Ort autonom agieren, ist. Viele dieser Gruppen betreiben eigene Web- oder Facebook-Seiten, haben Ansprechpartner*innen vor Ort und / oder vernetzen sich auf Städte- oder Bistumsebene. Da wir weder ein Verein noch ein Verband sind, wächst dieses Netz sozusagen organisch weiter. Maria 2.0 ist so zu einem vielstimmigen, vielgestaltigen und diversen Netzwerk geworden. An einer Plattform, die dieses Netzwerk abbildet und es ermöglicht, Ansprechpartner*innen in der eigenen Umgebung ausfindig zu machen, wird derzeit zwar gearbeitet, da wir alle aber neben Maria 2.0 auch noch ein Leben, Arbeit und Familie haben, dauert bei uns schonmal manches ein wenig länger. Viele dieser Gruppen sind aber mittlerweile per Internetrecherche zu finden.

Für Fragen, die uns als Münsteraner Gruppe direkt betreffen, wende dich gern per e-mail [mariazweipunktnull(a)gmx.de] an uns.

Viele interessante und aktuelle Informationen finden sich auf unserer Facebook-Seite, die als institutionelle Seite auch von Menschen besucht und gelesen werden kann, die nicht Mitglied bei Facebook sind. Hierzu einfach dem link folgen: Maria 2.0 | Facebook

Unsere Vision von einer geschwisterlichen Kirche

In unserer Kirche, im Morgen,
wird das Wort Jesu nicht nur verkündet sondern auch gelebt.

Wird der Mensch,
jeder so, wie er ist,
geliebt.

Wird getanzt und gelacht und gefeiert.
Wird das Brot geteilt und das Leid.
Wird der Wein geteilt und die Freude.

In dieser Kirche, im Morgen,
siegen Mut und Liebe, Barmherzigkeit und Mitgefühl
über Angst und Machtgier, Ausgrenzung und Selbstmitleid.

In dieser Kirche, im Morgen,
sind
Frau und Mann
Kind und Greis
Homo und Hetero
arm und reich
gebunden und ungebunden
zusammen und allein.

Willkommen an jedem Ort und willkommen in jeder Berufung.
Willkommen als lebendiger Widerschein von Gottes liebendem Blick.

Andrea Voß-Frick


Wie alles anfing und wie es dann weiter ging…

Angefangen hat alles mit einem Lesekreis. Menschen aus der Gemeinde Heilig Kreuz in Münster haben gemeinsam Abschnitt für Abschnitt das Evangelii gaudium (das erste Apostolische Schreiben von Papst Franziskus) gelesen und darüber gesprochen. Meist nur Frauen und meistens auch nicht sehr viele. An einem Abend war dann alles etwas anders. Wir haben darüber gesprochen, wie sehr uns die aktuelle Situation in der Kirche beschäftigt. Wie schwierig es manchmal ist, Menschen, die fern der Kirche stehen, zu erklären warum man überhaupt noch dabei ist, bei all dem Grauen, das da in den letzten Jahren immer und immer wieder und immer mehr zu Tage getreten ist und tritt und wie sehr uns der Umgang der meisten Amtsinhaber mit den Tätern, den Mittätern und den Opfern entsetzt. Dass seit Jahren die immer gleichen Fragen diskutiert werden und dass trotz der allseits beteuerten Reformbereitschaft die Abschaffung bestehender männerbündischer Machtstrukturen nicht in Sicht ist.

Für uns alle ist ein stillschweigender Austritt keine Option. Kämpfen wollen wir für uns und für unsere heranwachsenden Kinder und Enkelkinder! Kämpfen für einen Weg, der es uns und auch den nachfolgenden Generationen nicht nur erträglich macht, sondern sogar Freude, in dieser Kirche zu bleiben! Weil wir hier beheimatet sind, weil uns so sehr an ihr liegt. Damit es wieder um die Botschaft Jesu geht. Schnell war uns klar: wir müssen nicht nur klagen, sondern handeln und Maria2.0 war geboren. Maria 2.0 ist keine Gruppe einer bestimmten Gemeinde, sondern eine freie Initiative von Frauen. Und wir hoffen, dass sich bis zum Mai sehr sehr viele Frauen in Deutschland, und gerne auch darüber hinaus, uns anschließen werden.

Mit einem Offenen Brief an Papst Franziskus sind wir gestartet. Diesen Brief, inklusive der bis zu diesem Zeitpunkt online und auf Papier eingegangenen 42.349 Unterschriften, haben wir am 25. Oktober 2019 dem Apostolischen Nuntius in Berlin, Herrn Erzbischof Dr. Nikola Eterovic, übergeben und bislang keine Antwort erhalten (Stand: 21. November 2020).

Doch wir bleiben nicht stehen und warten ab, ob sich etwas bewegt – wir gehen weiter auf unserem Weg unserer Sehnsucht nach einer erneuerten und geschwisterlichen Kirche nach. Jeden Mai und jeden Oktober wird es auch weiterhin Aktionszeiträume geben. Wir rufen alle dazu auf, draußen zu bleiben – keinen Dienst zu tun, keine Kirche zu betreten und sichtbar zu machen, dass ein erneutes Aussitzen nicht möglich sein wird. Vor den Kirchen werden wir Gottesdienst feiern und unsere Klagen und Forderungen nachdrücklich und kreativ zum Ausdruck bringen. Wir werden informieren und diskutieren und wir werden deutlich machen, dass jetzt die Zeit ist und die Stunde, um zu handeln.